Sicherheitsanalysen

Ein wesentliches Element bei der Standortauswahl für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle, aber auch in Genehmigungsverfahren für Endlager allgemein, sind Sicherheitsanalysen. Diese betreffen einerseits den Endlagerbetrieb, wobei die Sicherheit des bestimmungsgemäßen Betriebes und der Umgang mit Störfällen hier im Vordergrund stehen. Langzeitsicherheitsanalysen andererseits betreffen den Nachweis der Sicherheitsperformance eines Endlagersystems in der Phase nach Verschluss des Endlagers über einen regulatorisch festgelegten Zeitraum von 1 Mio. Jahren. Bei diesen Analysen müssen mögliche zukünftige Entwicklungen des Endlagersystems betrachtet und in ihrer Auswirkung auf den sicheren Einschluss der Radionuklide im Endlager bewertet werden. Diese Langzeitsicherheitsanalysen betreffen:

  • Eine Szenarienentwicklung, bei der systematisch die vorstellbaren Entwicklungen des betreffenden Endlagersystems unter Berücksichtigung der Eintrittswahrscheinlichkeit des jeweiligen Szenarios abgeleitet werden.
  • Integritätsanalysen, durch die nachgewiesen wird, dass die (geo)technischen und geologischen Barrien nicht in ihrer Einschlusswirksamkeit durch in Zukunft ablaufende Prozesse in ihrer Einschlusswirksamkeit in unzulässigem Maße beeinträchtigt werden.
  • Radiologische Konsequenzenanalysen, die aufzeigen, dass über den gesamten Nachweiszeitraum die radiologische Belastung für Mensch und Umwelt unterhalb regulatorisch festgelegter Dosisgrenzwerte verbleiben.

Da aufgrund der Prognose über extrem lange Zeiträume naturgemäß erhebliche Ungewissheiten über die Entwicklung des Endlagersystems bestehen, kommt der systematischen Ausweisung von Unsicherheiten und deren Konsequenzen auf die Langzeitsicherheitsbewertung des jeweiligen Endlagersystems eine bedeutende Rolle zu.

In diesem Zusammenhang spielt auch das sogenannte Monitoring eine Rolle. Dies bedeutet, dass während der Betriebsphase, ggf. auch mit Einschränkungen in der Phase nach Verschluss eines Endlagers durch Messungen überprüft wird, ob die Annahmen, die den Sicherheitsnachweisen ursprünglich zu Grunde lagen (z.B. die Dynamik der Wärmeentwicklung hochradioaktiver Abfälle betreffend) tatsächlich zutreffen.

Auch zu diesem, sehr interdisziplinären, umfassenden und daher spannenden Thema sind Poster- oder Vortragsthemen für die Tage der Standortauswahl hoch willkommen. Wir freuen uns auch diesbezüglich auf eine rege Beteiligung.

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Lehrstuhl für Ingenieurgeologie und Hydrogeologie | RWTH Aachen University
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Sicherheitsanalysen: Prof. Dr. Klaus Fischer-Appelt (fischer-appelt@els.rwth-aachen.de)

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